Warum sind technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) im Datenschutz so wichtig?
Durch technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) stellen Sie sicher, datenschutzkonform zu arbeiten. Warum das so wichtig ist, erfahren Sie hier.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist ein zentraler Baustein des europäischen Datenschutzrechts.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist ein zentraler Baustein des europäischen Datenschutzrechts. Sie definiert den rechtlichen Rahmen für den Schutz personenbezogener Daten innerhalb der EU. Der Artikel befasst sich mit der Entstehung und den Grundprinzipien der DSGVO sowie deren praktische Umsetzung in Organisationen. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte behandelt:
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entstand vor dem Hintergrund eines wachsenden Bedarfs an einheitlichen Datenschutzregelungen in der EU. Bereits 1995 gab es mit der Datenschutzrichtlinie 95/46/EG erste europaweite Vorgaben, doch deren nationale Umsetzungen führten zu erheblichen Unterschieden und Rechtsunsicherheiten. Mit der fortschreitenden Digitalisierung, globalen Datenflüssen und neuen Technologien war die Richtlinie nicht mehr zeitgemäß. Die DSGVO wurde daher entwickelt, um ein harmonisiertes, modernes Datenschutzrecht in der EU zu schaffen, das sowohl die Rechte der Betroffenen stärkt als auch für Unternehmen klare und verbindliche Vorgaben bietet. Sie trat am 25. Mai 2018 in Kraft.
Die Verordnung wurde in einem mehrjährigen Gesetzgebungsverfahren entwickelt, an dem das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission beteiligt waren. Dieser Prozess stellte sicher, dass die DSGVO sowohl die Interessen der Bürger als auch die Erfordernisse des Binnenmarkts berücksichtigt und den internationalen Anforderungen an den Datenschutz gerecht wird.
Die DSGVO verfolgt das Ziel, ein einheitliches und hohes Datenschutzniveau innerhalb der EU zu gewährleisten. Sie soll die Grundrechte und -freiheiten natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten schützen und gleichzeitig den freien Datenverkehr im Binnenmarkt ermöglichen. Zudem stärkt sie die Rechte der Betroffenen, erhöht die Transparenz der Datenverarbeitung und verpflichtet Unternehmen zu mehr Rechenschaft und Verantwortlichkeit im Umgang mit personenbezogenen Daten.
Die DSGVO verlangt, dass personenbezogene Daten nur auf rechtmäßige Weise verarbeitet werden. Unternehmen müssen ihre Datenverarbeitungsprozesse transparent gestalten und den betroffenen Personen klar kommunizieren, zu welchen Zwecken und unter welchen Bedingungen ihre Daten genutzt werden.
Personenbezogene Daten dürfen nur zu klar definierten, rechtmäßigen und nachvollziehbaren Zwecken erhoben werden. Dabei ist sicherzustellen, dass ausschließlich diejenigen Daten verarbeitet werden, die für den jeweiligen Zweck zwingend erforderlich sind. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, das Risiko von Datenmissbrauch und unautorisiertem Zugriff deutlich zu reduzieren.
Personenbezogene Daten müssen stets korrekt und aktuell sein. Außerdem dürfen Daten nicht länger gespeichert werden, als es für den Erfüllungszweck erforderlich ist. Dies verhindert eine unnötige Ansammlung von Informationen und trägt zur Wahrung der Privatsphäre bei.
Um personenbezogene Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Zerstörung zu schützen, schreibt die DSGVO angemessene Sicherheitsmaßnahmen vor. Dazu zählen sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen, die den Datenbestand sichern und Risiken minimieren.
Betroffene Personen haben das Recht, von Unternehmen Auskunft über die zu ihrer Person gespeicherten Daten zu erhalten. Dies umfasst Informationen darüber, welche Daten erhoben wurden, zu welchen Zwecken sie verwendet werden und wie lange sie gespeichert werden.
Sollten Daten unrichtig oder unvollständig sein, haben die Betroffenen das Recht auf Berichtigung. Zudem können sie unter bestimmten Voraussetzungen die Löschung ihrer Daten verlangen – das sogenannte „Recht auf Vergessenwerden“.
Betroffene haben das Recht, unter bestimmten Bedingungen die Einschränkung der Datenverarbeitung zu verlangen. Ebenso können sie der Verarbeitung ihrer Daten widersprechen, etwa wenn diese zur Direktwerbung genutzt werden.
Die DSGVO gibt Betroffenen das Recht, ihre personenbezogenen Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten. Dadurch wird ein einfacher Anbieterwechsel unterstützt und die Selbstbestimmung der Bürger über ihre eigenen Daten gestärkt.
Unternehmen sind verpflichtet, jederzeit nachweisen zu können, dass sie die Datenschutzvorgaben einhalten. Dies umfasst die Dokumentation aller Datenverarbeitungsprozesse und die regelmäßige Überprüfung der internen Compliance-Maßnahmen.
Für Verarbeitungen, die ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen darstellen, muss eine Datenschutz-Folgenabschätzung durchgeführt werden. Diese Analyse hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen.
Technische und organisatorische Maßnahmen (kurz TOM) sind essenziell, um den Schutz personenbezogener Daten sicherzustellen. Beispiele hierfür sind Verschlüsselungstechnologien, Zugriffskontrollen und regelmäßige Sicherheitsaudits.
Werden Daten von externen Dienstleistern verarbeitet, müssen klare Verträge (Auftragsverarbeitungsvertrag) abgeschlossen werden. Diese Verträge regeln die Verantwortlichkeiten und stellen sicher, dass auch die Auftragsverarbeiter die DSGVO-Anforderungen einhalten.
Unternehmen sollten klare Datenschutzrichtlinien entwickeln und ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Vorgaben der DSGVO verstehen und ordnungsgemäß anwenden.
Ein wichtiger Bestandteil der DSGVO-Compliance ist die lückenlose Dokumentation der Datenverarbeitungstätigkeiten. Dazu gehört unter anderem das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten, das als Nachweis für die Einhaltung der DSGVO dient.
Um die Einhaltung der DSGVO zu unterstützen, können IT-Lösungen wie Datenmanagement-Systeme, Verschlüsselungstechnologien und Compliance-Tools eingesetzt werden. Diese Technologien helfen, Daten sicher zu verarbeiten und alle gesetzlichen Vorgaben effizient umzusetzen.
Die DSGVO sieht bei Verstößen erhebliche Bußgelder vor, die bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens betragen können – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Diese Sanktionen sollen als abschreckende Wirkung dienen und die strikte Einhaltung der Vorschriften sicherstellen. Den Bußgeldkatalog 2025 können Sie hier einsehen:
Neben finanziellen Strafen drohen bei Verstößen auch weitere rechtliche Konsequenzen wie Schadensersatzforderungen und Reputationsschäden. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie ihre Datenschutzprozesse kontinuierlich überwachen und anpassen. Mehrere Gerichtsurteile haben bereits gezeigt, dass Gerichte Verstöße gegen die DSGVO konsequent ahnden.
Die praktische Umsetzung der DSGVO stellt Unternehmen vor diverse Herausforderungen. Insbesondere die internationale Datenübertragung und der Umgang mit großen Datenmengen (Big Data) erfordern flexible und innovative Lösungen. Viele Organisationen müssen ihre bestehenden Systeme anpassen, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.
Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Blockchain bieten einerseits Chancen zur Verbesserung der Datensicherheit, stellen aber auch zusätzliche Herausforderungen dar. Unternehmen müssen diese Entwicklungen genau beobachten und ihre Datenschutzstrategien kontinuierlich anpassen.
Es ist zu erwarten, dass sich der regulatorische Rahmen in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird. Internationale Abkommen und neue gesetzliche Regelungen könnten zu Anpassungen der DSGVO führen. Unternehmen sollten daher proaktiv bleiben und ihre Compliance-Maßnahmen regelmäßig überprüfen, um auch in Zukunft rechtssicher zu agieren.
Implementieren sie ein effektives Datenschutz-Managementsystem. Dieses umfasst:
Mit diesem umfassenden Überblick über die Datenschutz-Grundverordnung erhalten Sie nicht nur fundierte Einblicke in die gesetzlichen Vorgaben, sondern auch praxisnahe Empfehlungen zur Umsetzung. Unternehmen und Organisationen sind aufgefordert, ihre Datenschutzprozesse kontinuierlich zu verbessern, um sowohl den Schutz der Privatsphäre als auch das Vertrauen ihrer Kunden und Partner zu sichern. Nutzen Sie die dargestellten Best Practices und starten Sie noch heute mit der Optimierung Ihrer DSGVO-Compliance.
Die DSGVO stellt einen Meilenstein im europäischen Datenschutz dar. Ihre zentralen Prinzipien – Rechtmäßigkeit, Zweckbindung, Datenminimierung, Richtigkeit, Integrität und Vertraulichkeit – bilden das Fundament moderner Datenschutzpraktiken.
Die Einhaltung der DSGVO ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch entscheidend für das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern. Unternehmen, die proaktiv in Datenschutz investieren, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile und vermeiden kostspielige Sanktionen.
Unternehmen sollten ihre Datenschutzmaßnahmen regelmäßig überprüfen und bei Bedarf professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um dauerhaft compliant zu bleiben. Nutzen Sie die hier vorgestellten Best Practices, um Ihr Datenschutz-Managementsystem zu optimieren und Ihre Organisation zukunftssicher aufzustellen.
Durch technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) stellen Sie sicher, datenschutzkonform zu arbeiten. Warum das so wichtig ist, erfahren Sie hier.
Datenschutzbeauftragte sichern die Einhaltung der EU-Datenschutzvorgaben und unterstützen Unternehmen bei den Herausforderungen der Digitalisierung.
Eine transparente und gut strukturierte Datenschutzinformation ist nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern auch ein entscheidender Vertrauensfaktor...
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